Verschärfung der Mietenkrise während der Corona-Pandemie verhindern – Mietsenkungen statt üppiger Dividenden

„Während Millionen Beschäftigten die Einkommen in der Corona-Krise wegbrechen, brummt das Geschäft des Bochumer Wohnungskonzerns Vonovia weiter. Dass das Plus beim operativen Gewinn auch durch massive Mietsteigerungen von 5,8 Prozent erreicht wird, zeigt die massiven Fehler in der deutschen Wohnungspolitik, die lange auf Privatisierungen gesetzt hat. Wohnen ist zu einer Profitmaschine zulasten von Millionen Mieterinnen und Mietern geworden. Statt jetzt eine üppige Dividende auszuschütten, sollten Vonovia und Co. die Mieten senken“, erklärt die Bochumer Bundestagsabgeordnete der LINKEN, Sevim Dagdelen, anlässlich der Vorstellung des Quartalsberichts des Bochumer Wohnungskonzerns Vonovia.

Dagdelen weiter:

„Ich fordere die Bundesregierung auf, mehr für den Schutz der Mieterinnen und Mieter zu tun. Es reicht nicht, dass nur Corona-bedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Wer die Menschen richtigerweise zum Verbleib in der eigenen Wohnung auffordert, muss auch das Grundrecht auf Wohnen ohne Wenn und Aber sichern. Als Linksfraktion im Bundestag haben wir deshalb ein Sofortprogramm für Mieterinnen und Mieter gefordert. 

Während der Corona-Krise darf niemand seine Wohnung verlieren. Die Möglichkeit der Stundung von Mietzahlungen reicht allein nicht aus, da bei wegbrechenden Einkommen auch in der Zukunft die entstehenden Mietschulden nicht bezahlt werden können. Es braucht jetzt einen sofortigen Mietenstopp, eine Verlängerung der Mietstundungsmöglichkeit während der gesamten Pandemie, Mietsenkungsmöglichkeiten und bei Einkommens- oder Jobverlust den Erlass der Mietschulden. Hier sind auch die Großvermieter wie die Vonovia in der Pflicht. Ich finde, dass Spanien hier genau den richtigen Weg geht und die Mieten bei Großvermietern um die Hälfte gekürzt hat, um so eine faire Verteilung der Krisenfolgen zu erreichen.“