Die Bochumer Linksfraktion setzt sich für einen besseren Schutz von obdach- und wohnungslosen Menschen in der Kältezeit ein.
„Das ist auch dringend notwendig, denn aufgrund der einzuhaltenden Abstands- und Hygieneregeln sind die Kapazitäten der Bochumer Anlaufstellen für Wohnungslose sowohl im Tages- als auch im Nachtbereich reduziert“, sagt Gültaze Aksevi, Fraktionsvorsitzende der Bochumer LINKEN im Rat. Im Tagesaufenthalt Henriettenstraße dürfen sich aktuell nur acht bzw. zehn Personen gleichzeitig aufhalten, und jeweils auch nur 45 Minuten lang. Die Suppenküche im Fliednerhaus kann aktuell nur ‚Essen to go‘ anbieten. „Das sehr dünne Kältekonzept der Stadt Bochum umfasst bisher gerade einmal fünf Textseiten mit hauptsächlich bekannten Informationen“, so Gültaze Aksevi weiter. Als zusätzliche Maßnahmen während der Corona-Pandemie sind dort lediglich Antigen-Schnelltests vor der Aufnahme im Fliednerhaus sowie eine Möglichkeit von Quarantäne-Unterbringung in der Sammelunterkunft Herzogstraße genannt. Zwölf Übernachtungsplätze könnten noch in der ehemaligen Graf-von-Recke-Schule geschaffen werden, bei Temperaturen von weniger als -10 Grad Celsius will die Bogestra nachts einen Bahnhof offenhalten. Das wars auch schon. Maßnahmen wie in Dortmund, wo die Stadt zumindest ein zusätzliches beheiztes Zelt aufgestellt hat? In Bochum bisher Fehlanzeige.
Eine weitere Möglichkeit der Verbesserung scheint in unserer Stadt ebenfalls nur eine untergeordnete Rolle zu spielen: Berichten zufolge kann der Einsatz von mobilen Lüftungsanlagen mit den Filterklassen H13 oder H14 nahezu hundert Prozent der Aerosolpartikel in der Raumluft abscheiden und so bei Einhaltung der Abstandsregeln zu einem wirksamen Corona- Schutz beitragen, ohne dass die Raumtemperatur wie beim Öffnen von Fenstern in sehr kurzen Intervallen unzumutbar abkühlt. Im Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat Gültaze Aksevi dazu eine Anfrage gestellt. Sie will wissen, ob die Verwaltung die Einschätzung von Expertinnen und Experten zum Potential von mobilen Lüftungsanlagen für einen wirksamen Corona-Schutz in geschlossenen Räumen teilt. Weiter fragt sie an, ob die Verwaltung den Einsatz von mobilen Lüftungsanlagen an Standorten für den Schutz wohnungsloser Menschen geprüft hat: „Wenn ja, mit welchen Ergebnissen? Wird die Stadt die Träger der sozialen Arbeit durch fachliche Unterstützung und entsprechende finanzielle Mittel dazu befähigen, entsprechende Systeme zu installieren?“
Die Anfrage im Wortlaut. Über die weiteren Entwicklungen werden wir informieren.