Corona-Hilfen: Bochumer LINKE will Kulturschirm aufstocken

Die Bochumer LINKE will den Rettungsschirm für die freie Kulturszene in unserer Stadt um mindestens 180.000 Euro aufstocken. Dazu hat sie einen Dringlichkeitsantrag zur Sitzung des Kulturausschusses am 20. August eingereicht. Hintergrund des Antrags: Die Verwaltung will auf der Sitzung einen Corona-bedingten Sonderzuschuss für das Schauspielhaus in Höhe von 1,8 Millionen Euro beschließen lassen – während die freie Szene leer ausgehen soll.

Horst Hohmeier

„Der Sonderzuschuss für das Schauspielhaus ist nötig, um das Theater über die Krise zu bringen“, sagt Horst Hohmeier, Mitglied im Kulturausschuss und Fraktionsvorsitzender der LINKEN. „Deswegen unterstützen wir ihn. Allerdings wird in Bochum mehr als die Hälfte des Kulturangebots von den Trägern und Initiativen der freien Kultur auf die Beine gestellt. Die 120.000 Euro, die der Rat auch mit unseren Stimmen Ende April zur Rettung der freien Szene zur Verfügung gestellt hat, sind bereits völlig verausgabt. Wir dürfen die Unterstützung hier jetzt nicht einfach einstellen, wenn wir die vielfältige Kulturlandschaft nicht opfern wollen. Um die aktuell größten Härten in diesem Bereich abzumildern, müssen wir der freien Szene mindestens zehn Prozent der Summe zur Verfügung stellen, die das Schauspielhaus als Sonderzuschuss erhält.“
 
Obwohl die freien Kulturträger den größten Teil des kulturellen Angebots in unserer Stadt ausmachen, beträgt ihr Anteil am städtischen Kulturhaushalt bisher weniger als vier Prozent. DIE LINKE setzt sich insgesamt dafür ein, die Förderung der freien Kultur auf zehn Prozent des gesamten Kulturetats zu erhöhen.