Die Linksfraktion im Bochumer Rat befürchtet, dass die vom Bund angekündigte einmalige Ausgabe von zehn FFP2-Masken an Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen längst nicht alle Betroffenen erreicht. Daher beantragt sie, dass die Stadt selbständig in größerer Anzahl Masken beschafft und unbürokratisch unter anderem an Wohnungslose ausgibt. Am Donnerstag, den 4. Februar wird der Rat über den Vorstoß beraten.
„Bereits die Verteilung von Masken an über 60-Jährige über die Apotheken lief nicht reibungslos“, sagt Gültaze Aksevi, Fraktionsvorsitzende der Bochumer LINKEN im Rat. „Bei der Versendung der Gutscheine durch die Krankenkassen gab es viel Durcheinander und Verzögerungen. Ein zusätzliches Problem ist, dass Wohnungslose, Unversicherte sowie Menschen in sonstigen prekären Lebenssituationen durch dieses Modell nicht zufriedenstellend versorgt werden.“
Daher will die Linksfraktion jetzt erreichen, dass die Stadt selbst aktiv wird. Sie soll FFP2-Masken auch in Eigenregie beschaffen und ein Konzept zur niederschwelligen Abgabe entwickeln. „Bei einer Großbestellung durch die Kommune kostet jede Maske nur einen Bruchteil von dem, was in der Apotheke fällig wird“, so Gültaze Aksevi weiter. „So kann Bochum mit vergleichsweise wenig Geld einen spürbaren Beitrag nicht nur zur sozialen Gerechtigkeit leisten, sondern auch zur weiteren Eindämmung der Pandemie in unserer Stadt. Bei der Verteilung der Masken kann mit etablierten Beratungsstellen und Trägern zusammengearbeitet werden. Während die Bundesregierung nur eine einmalige Gutschein-Aktion beschlossen hat, wollen wir ein städtisches Programm auf den Weg bringen, dass so lange bestehen bleibt, wie die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes gilt. Das Ziel muss sein, dass niemand in dieser Krise zurückgelassen wird.“
Der Antrag im Wortlaut.