Neue Wohnungslosenstatistik ist kein Grund zum Feiern

Laut der nun vorgelegten Wohnungslosenstatistik ist die Zahl der wohnungslosen Menschen in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr erneut angestiegen und zwar um 4,9 Prozent. 

„Dass die Zahl der Wohnungslosigkeit erneut steigt, ist die unmittelbare Folgen einer Wohnungspolitik, die sich an den Rendite-Erwartungen großer Wohnungskonzerne ausrichtet und die Belange der Mieter*innen aus dem Auge verloren hat. Jedes Jahr fallen mehr Wohnungen aus der Sozialbindung als neue dazu kommen. Diese Entwicklung gilt es zu stoppen. Deshalb fordern wir, dass Kommunen und Land jährlich 100.000 eigene Wohnungen mit unbefristeter Sozialbindung bauen, um die wachsende Wohnungskrise in NRW endlich in den Griff zu bekommen. Diese Wohnungen müssen barrierefrei und klimaneutral sein. Was wir ebenfalls brauchen, ist die Stärkung von gemeinwohlorientierten Eigentumsformen gegenüber der profitorientierten Wohnungswirtschaft, die immer mehr Menschen in die Armut treibt. Ohne dauerhaft bezahlbaren Wohnraum, ist die steigende Wohnungslosigkeit in NRW nicht in den Griff zu bekommen. Eine Landesregierung die nicht einmal in der Lage ist dafür zu sorgen, dass die Menschen in diesem Land ein Dach über den Kopf haben ist sozialpolitisch gescheitert“, erklärt Amid Rabieh, Mitglied des Landesvorstand von DIE LINKE NRW.

Nina Eumann, wohnungspolitische Sprecherin von DIE LINKE NRW ergänzt: „Dass Sozialminister Laumann diese Zahlen feiert, sagt viel über die Wohnungspolitik der Landesregierung aus. Was die wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen jetzt nicht brauchen, sind warme Worte. Besonders während der Corona-Pandemie darf niemand sein Zuhause verlieren. Das Mindeste wäre es, einen Fonds aufzusetzen, wie ihn der Mieterbund und der Verband der Wohnungswirtschaft wollen. Wir fordern ein Verbot von Zwangsräumungen, Strom-, Wasser- und Telefonsperrungen sowie die Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Wohnungslose. Die Kommunen müssen in die Lage versetzt werden, effektive Programme wie ‚Housing First‘ mit entsprechender Begleitung durch Sozialarbeit auszuweiten.“