Für den vergangenen Winter hatte sich die Stadt Bochum erstmals das Ziel gegeben, obdach- und wohnungslose Menschen mit einem „Kältekonzept“ besser zu schützen. Das hat nur teilweise geklappt, daher fordert die Bochumer Linksfraktion substanzielle Nachbesserungen. In einem anderen Bereich muss aber noch schneller gehandelt werden: Initiativen der Wohnungslosenarbeit weisen darauf hin, dass hohe Temperaturen im Sommer ebenfalls sehr gefährlich sind. Die Folgen werden häufig unterschätzt. Mit einer umfassenden Anfrage will DIE LINKE daher den Grundstein dafür legen, dass die Stadt Bochum auch ein „Hitzekonzept“ erstellt.
„Menschen ohne festen Wohnsitz sind der Sonne und der Hitze oftmals schutzlos ausgeliefert“, sagt Gültaze Aksevi, Fraktionsvorsitzende der Bochumer Linken im Rat. „Dehydrierung, Kreislaufprobleme, Sonnenstiche, Hitzeschläge und Verbrennungen sind große Probleme. Tagesaufenthalte bieten oftmals nicht die notwendige Ruhe oder sind überfüllt. Auch die Versorgungslage kann für Probleme sorgen, denn viele Lebensmittel sind ohne Kühlung nur schlecht haltbar.“
Als Grundlage für ein Konzept zur Linderung der besonderen Probleme von Wohnungslosen im Sommer lässt DIE LINKE die Bochumer Verwaltung aktuell Informationen über den Planungsstand in folgenden Bereichen zusammenstellen:
- Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung und Vermeidung von Dehydrierung: Wo, wie und in welchem Umfang ist die Ausgabe von Trinkwasser und anderen Getränken geplant? Sind aufsuchende Projekte wie ein „Wasserbus“ oder zusätzliche Trinkbrunnen vorgesehen, wie sie in manchen Städten umgesetzt werden? Wenn ja, in welcher Form und welchem Umfang?
- Maßnahmen zum Sonnenschutz: Wo, wie und in welchem Umfang ist die Ausgabe von Sonnencreme, Kopfbedeckungen usw. geplant?
- Möglichkeiten zur sicheren Lagerung von zu warmer Kleidung: Viele Betroffene tragen auf bei heißen Temperaturen aus Angst vor Diebstahl zu dicke Jacken, Pullover usw., was zu zusätzlichen gesundheitlichen Problemen führt (z.B. Überhitzung, bakterielle Infektionen, Verschlimmerung offener Wunden und Entzündungen). Welche Möglichkeiten zur sicheren Lagerung an heißen Tagen nicht benötigter Kleidung/Utensilien stellt die Stadt Bochum Wohnungslosen zur Verfügung?
- Kühle Aufenthaltsorte/Tagesaufenthalte: Welche kühlen Aufenhaltsorte und Tagesaufenthalte mit welchen Kapazitäten stehen den Betroffenen zur Verfügung? Welche Öffnungszeiten sind an warmen Tagen (auch am Wochenende) geplant?
- Waschstellen und Duschen: Wie viele öffentliche Duschen stehen wohnungslosen Menschen in Bochum und Wattenscheid zur Verfügung? Wo jeweils genau, und mit welchen Öffnungszeiten?
- Notschlafstellen: Welche Kapazitäten stehen im Sommer in den Notschlafstellen zur Verfügung? (Mit Angabe der Zimmerbelegung, also z.B. Einzel- oder Doppelzimmer
- Sonstige Maßnahmen
Die Anfrage im Wortlaut.